Hey, was macht ihr in Guild Wars 2?

[WildCards.9681]

Ich verstehe die Verwirrtheit, da GW2 sehr stark von allen anderen MMOs abweicht was Klassendesign betrifft. Ich persönlich finde die Umsetzung auch nicht wirklich gelungen, da es teilweise sehr durcheinander ist, keine klare Linie hat und viele Specs nicht gespielt werden (können).

Die Core-Specs spielt man so gut wie gar nicht, sobald man die nächste Spec freigeschaltet hat. Bei den meisten Klassen sieht man auch nur noch je 1 Spec und die anderen recht selten.

 

Beispiel Nekro: Core und Hot macht einfach zu wenig Schaden. Core ist recht gut zum Überleben, bietet aber nichts was einer Gruppe helfen könnte. Harbinger wurde eine Weile als Quick-DPS gespielt, was heute auch niemand mehr macht, weil es wesentlich bessere Quick Quellen gibt. Scourge macht aktuell noch am meisten Sinn, auch wenn er vor einiger Zeit hart generft wurde. Vor dem Nerf war er Mega, denn man konnte mit 4 Scourge + HfB ganz locker durch Fraktale, auch CM, durchmarschieren und im Raid die Gruppe richtig gut tragen.

 

Seit es das 3. Addon gibt kann jede Klasse quasi alles spielen (in der Theorie). Aber es gibt doch eine Richtung, die die meisten spielen. Das hängt immer davon ab, welche Metas gerade gefeiert und von den "Elite Gilden" (die eigentlich nur Raid und Strikes Rekorde aufstellen wollen) als "beste Option" genannt werden. Klar gibt es viele Optionen, aber man merkt schon, dass sich die meisten Spieler an den Raid-Rekorden orientieren. Mit jedem Patch wechselt das wieder. Aktuell spielt z.B. die Mehrheit im Raid den Ingienier als Mech auf DPS und/oder Alac-Heal. Ist einfach mega einfach zu spielen. Dazu sieht man dann noch Soulbeasts und Krieger als Damagedealer, ab und zu mal  Scourge und Mesmer. Vor dem Mech dominierten die Mesmer als DPSler und davor die Wächter. Das liegt daran, dass die Klassen durch Patches immer mal wieder stärker/schwächer gemacht werden. Es wird immer bunt gemixt. Als nächstes steht z.B. der Mech als Nerf auf dem Plan. Mit sehr hoher Sicherheit wird er dann aus den Raids verschwinden. Er ist jetzt schon "nur" auf Platz 42 in den Benchmarks (meist sieht man eh nur die Top Ten Builds, weil viele denken, was darunter sei, sei useless, was aber quatsch ist, da im Raid 15k locker reicht, wenn jeder die Mechaniken ordentlich spielt). Dann wird wieder eine andere Klasse beliebt sein, weil mit dem Patch mit Sicherheit wieder eine Klasse einfacher gemacht wird. War bisher immer so.

 

Was mehr Sinn machen würde:

Eine klarere Aufteilung der Rollen. Z.B. den Krieger als Tank und Power-DPSler mit Schweren Waffen, der als Support Wut und Macht vergibt. Den Wächter auch als etwas schwerfälligeren Power DPSler, der viele Segen vergibt und in den Burstphasen hart zuschlagen kann oder als Tank die Gruppe schützt. Der Ele als schneller AOE-DD, sowohl Power als auch Condi und als Heiler. .... Also quasi so, dass jede Klasse eine Offensive und eine Defensive Ausrichtung hat, aber nicht alle Waffen und Rollen nutzen kann. Die Specs hätten dann so sein können, dass 2 Offensiv und 2 Defensiv sind, wobei die eine Offensive einfach zu spielen ist, aber weniger Support gibt und die zweite dann schwerer, aber dafür mehr kann. So kann man entsprechende seiner persönlichen Möglichkeiten das spielen, was am Besten funktioniert für einen selbst, ohne das die Klasse seine Rolle bzw. seine Identität verliert.

Oder aber man macht es so, dass man mit jeder Klasse jede Rolle spielen kann, nur mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, aber mit gleichem Ergebnis. Wenn ich z.B. sehr gerne mit dem Mesmer spiele, könnte ich mir 5 Builds machen (Tank, cDPS, pDPS, Heiler, Supporter) und damit dann jederzeit zu dem Wechseln, was die Gruppe benötigt, um in Raids nicht ständig die Gruppe neu aufstellen zu müssen. Dazu habe ich schon oft die Idee gehört, dass man z.B. die Core-Spec immer als pDPS, Hot als cDPS, PoF Heiler/Tank und EoD Support Builds machen könnte. Wäre eine gute Idee wie ich finde. Damit würde auch jede Spec einen Sinn und Zweck erfüllen, was leider bisher nicht der Fall war, da maximal 50% der Specs wirklich gespielt werden.

 

Aber ok, das ist glaube ich schon viel OT.

 

Hier wird leider wieder genau das gemacht, was ich seit HoT beklage: Es wird alels auf Endcontent, vorwiegend Raids, ausgelegt und die meisten Spieler reden auch nur davon. Das SPiel besteht aber aus weitaus mehr als dem. Ich persönlich spiele Raids mal ganz gerne, Fraktale und Strikes auch, aber nicht im CM, weil mir das zu stressig ist und man dazu schon eine eingespielte Gruppe haben sollte, wenn man nicht frustriert sein will. Mit Randoms gibt es da eher Probleme, weil man immer Leute dabei hat, die sich durchziehen lassen wollen, die denken sie könnten Raiden, weil sie bisher damit durchgekommen sind, aber tatsächlich gar nicht verstehen warum man etwas so und so macht und dann aus der Rolle fallen, wenn die Gruppe es etwas anders angeht. Und es gibt leider viele toxische Leute, die sofort die Gruppe verlassen, wenn etwas nicht sofort perfekt läuft.

Feste Zeiten sind bei mir schwierig. Vor allem: Mir geht es um den Spielspaß und ich will nicht gezwungen sein zu festen Terminen spielen zu MÜSSEN.

Daher gebe ich dem TE recht: Man darf nichts zur Routine kommen lassen, sondern einfach das machen, was einem Spaß macht. Kleine Ziele stecken, statt alles sofort haben zu wollen. Manchmal ist das schwer, z.B. bei neuem Content. Der wird in der ersten Woche gehyped und dann findet man lange Zeit schwer Gruppen die bestimme Erfolge machen (z.B. habe ich bis heute den Shatterer Erfolg nicht, weil die Leute nicht daran interessiert sind, sondern einfach nur schnell mal eben den Boss killen wollen).

 

Das Spiel besteht zu einem großen Teil aus dem Solo-Herumlaufen. Viele sagen, das sei nicht der Sinn eines MMOs, aber ich sage, es ist nicht der Sinn das man verpflichtet ist alles mit einer Gruppe zu machen, denn damit käme man nicht weit. Bring mal mehrere Leute immer unter ein Dach.... Deswegen konzentriere ich mich wieder mehr auf Open World. Ich habe 2 Klassen die ich im Raid gut spielen kann und gut ist. Der Rest ist auf OW ausgelegt. Denn da spiele ich ganz anders. Da machen Rotas keinen Sinn, vor allem weil die Raid Builds auf Support ausgelegt sind, den man alleine oder zu zweit nicht hat. Deswegen nutze ich Builds, die mir entweder bessere Überlebensfähigkeiten geben, so dass ich bei einem Champ auch mal solo was reissen kann. Und vor allem schaue ich immer, dass ich genug CC habe, was bei einigen Raidbuilds nicht gegeben ist.

 

Insgesamt muss man sagen, das GW2 sehr vielseitig ist. Es gibt im Unterschied zu WOW keine Itemspirale, sondern es kommt auf Klassenverständnis an. Es gibt viele Möglichkeiten sich mit Klassen auszutoben. Wenn man den Mainstream nicht zu sehr beachtet, sondern nur als groben Leitfaden nutzt und seine Skills an die eigenen Bedürfnisse und Spielweisen anpasst, geht das recht gut. Ich habe mittlerweile auch gelernt, dass es wenig Sinn macht stumpf jedes Luckynoobs Build zu kopieren und auf Biegen und Brechen zu nutzen, nur weil es "das beste" sein soll. Wenn ich mit dem Waldi gar nicht klarkomme, warum soll ich ihn dann spielen? Nur weil jemand sagt er ist der beste DD aktuell? Ich persönlich mache mit dem Waldi von allen Klassen/Builds am wenigsten Schaden und weiss nicht wie das funktionieren soll. Die Rotas machen bei mir nicht mal 40% von dem Schaden, den er machen sollte. Deswegen steht mein Waldi nur im JP herum, neben dem Widergänger und Krieger 😄 Ich spiele was mir gefällt und fertig. Aktuell liebe ich den Mech, weil der so herrlich entspannt ist (und ich spiele zur Entspannung und nicht um mir Stress zu erzeugen) und hoffe das er nicht allzu sehr generft wird. Aber wenn das so ist, warte ich 1-2 Wochen und finde wieder eine andere Klasse mit einem Low-APM-Build die ich dann nutzen werde.

 

In diesem Sinne: Viel Spaß in GW2. Spiele was dir gerade Spaß macht und lass dich nicht stressen 😉