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Fugen-S und Bindestriche


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Hey,

mir ist grade aufgefallen, dass wieder einmal eine (größere?) Änderung durchgeführt wurde. Ich meine damit, dass das Fugen-S entfernt wurde, bei Wörtern, die einen Bindestrich (seufz) haben. Gemeint ist folgendes:

  • Alpha-Belagerungs-Golem wurde zu Alpha-Belagerung-Golem
  • Rüstungs-Skin wurde zu Rüstung-Skin

Durch das Entfernen des Fugen-S ist der Sprachfluss ja noch viel komischer geworden. Am liebsten wäre mir ja Alpha-Belagerungsgolem und Rüstungsskin. Wenn es den Bindestrich nicht gäbe, wäre das Fugen-S grammatikalisch ja sogar verpflichtend, so wie jetzt hört es sich nur noch ein wenig komischer an als vorher, oder bin ich da allein?

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Selbstverständlich bist Du nicht alleine!Nur leider geht es den Verantwortlichen wenig um Richtigkeit und Ästhetik der deutschen Sprache. Wie oft wurde das Argument angeführt, man mache es nur der Datenbank wegen (Grasgrüne Kräuter).So existiert z. B. der Titel Belagerung-Durchbrecher, wo jedem Muttersprachler beim Sprechen ein s dazwischen rutschen würde und es Belagerungsdurchbrecher ausspräche. Des Weiteren existiert in Kourna ein Landung- & Zugang-Portal der Arme, wobei es sich natürlich um ein Landungs- und Zugangsportal handelt.Allgemein scheint die sinnfreie Bindestrichschreibung wieder Einzug zu halten. Unter anderem musste ich feststellen, dass alle Genitivverbindungen bei aufgestiegener Ausrüstung entfielen und gegen Bindestrichschreibungen ersetzt wurden – wider der englischen Fassung. Zumal mich diese Änderung verwundert. Als ich vor Jahren vorschlug, alle Bezeichnungen in das Genitivformat zu übertragen, wurde mir erklärt, dass dies (wo möglich) schon getan wurde. Nun ist jedoch der Genitiv wieder komplett verschwunden – zum Leidwesen einer guten, deutschen Sprache.Wie glücklich wäre ich, wenn endlich einmal nur Muttersprachler mit der Redaktion der englisch-deutschen Rohübersetzung betraut würden. Und sagt nicht, dies wäre schon so. Es gib jedes Mal derart viele Fehler, welche teilweise nur Grundschüler, welche noch die Sprache lernen, machen würden (der Beschläuniger vom Thaumanova-Reaktor).

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Ich möchte in dieser Hinsicht auf einen älteren Beitrag verweisen, der dieses Thema schon mal angesprochen hatte.https://forum-de.gw2archive.eu/forum/support/loc/Katzen-Wasser-PistoleEs gibt viele Bereiche der Lokalisierung, in denen wir Kompromisse zwischen technischen Anforderungen (Trunkierung, Substantivierung, Anpassung an Variablen wie Textzeilen mit Prä- und Suffixen etc.) und einer verständlichen und einheitlichen Sprache finden müssen. Der Bindestrich ist sicher nicht der Inbegriff deutscher Sprachästhetik, aber er erfüllt einen für uns notwendigen Zweck und macht die Funktion des Fugen-S als zusätzliches Fugenelement obsolet.Laut Duden kann diese Entscheidung durchaus getroffen werden:„Man kann einen Bindestrich in unübersichtlichen Zusammensetzungen setzen <§ 45 (2)>.• Mehrzweck-Küchenmaschine• Lotto-Annahmestelle• Umsatzsteuer-TabelleDies gilt auch für fremdsprachliche Fügungen aus zwei Substantiven <§ 45 E1>.• Desktop-Publishing• Shopping-Center“(https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/bindestrich)Wir hätten in GW2 z.B. den Begriff „Rüstung-Skin“, in dem ein englisches Wort mit einem deutschen kombiniert wird.Wie wir schon einmal angemerkt hatten, versuchen wir die Anzahl an Bindestrichen zu reduzieren. Wir arbeiten ständig daran, sie nur dann einzusetzen, wenn sie mit den oben erwähnten Themen und Zielen übereinstimmen. (https://forum-de.gw2archive.eu/forum/support/loc/Scheren-Vorsprung-mehr-Eleschwert)

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Das Thema hier behandelt explizit nicht direkt Bindestriche, auch wenn ich mit AllNightPlayer übereinstimme, dass die immer noch zu oft verwendet werden, sondern die Entfernung des Fugen-S vor Bindestrichen.

Eine eindeutige grammatikalische Regelung Bindestriche gibt es nicht, aber da die Bindestriche nur zur Übersichtlichkeit (deren Fehlen ich immer noch stark anzweifle) verwendet werden, wird ja nicht das restliche Wort beeinflusst. Hier gibt es zumindest eine recht eindeutige Ansage "Zu guter Letzt: Ein Fugenelement fällt vor einem Bindestrich nicht weg.": http://canoo.net/blog/2008/06/17/fugen-s-und-bindestrich/

Wenn man natürlich unterstellt, dass die Übersetzer gerne automatisierbare Wortbestandteile haben wollen, damit wenn siege = Belagerung, weapon = Waffe --> siege weapon = "Belagerung-Waffe" sein kann, ist das toll, hat aber mit der Realität der deutschen Sprache wenig zu tun. :p

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Mir ist das auch aufgefallen. Ich empfinde das fehlende s beim lesen dieser Wörter ebenfalls als sehr störend und hoffe wirklich, das es wieder eingefügt wird.

Nochmal zu den Bindestrichen: sie sind zwar oft überflüssig, aber damit kann ich noch leben. Bei vielen Wörtern könnte man sie sicherlich weglassen, aber lange Wörter wie das obere Beispiel "Dekontaminationsprotokoll" würden ohne Bindestrich vielleicht zu unübersichtlich aussehen, deshalb kann ich den Strich nachvollziehen. Das fehlende s weniger, da somit der Lesefluss aller betroffenen Wörter merklich durchbrochen wird."Alpha-Belagerungsgolem" funktioniert aber auch gut mit nur einen Strich und "Rüstungsskin" ist auch ohne Trennung noch gut zu lesen. Außerdem sieht das ganze somit weniger zerstückelt aus. Ich würde mich zwar freuen wenn die kürzeren betroffenen Wörter weniger Bindestriche hätten, aber die Hauptirritation hier ist definitiv das fehlende s.

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@"Alexandra.8147" schrieb:Der Bindestrich ist sicher nicht der Inbegriff deutscher Sprachästhetik, aber er erfüllt einen für uns notwendigen Zweck und macht die Funktion des Fugen-S als zusätzliches Fugenelement obsolet.(https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/bindestrich)Das ist (mal wieder) ein Eigentor. In den aufgeführten Regeln steht nirgends, dass das Fugenelement entfällt. Im Gegenteil: Unter D 26 sowie D 29 werden Beispiele aufgeführt, welche noch das Fugen-s enthalten – vor dem gesetzten Bindestrich.

Wie @"Think.8042" schon andeutete – geht es vor allem um die Fugenelemente, welche besonders aufgrund vermehrter – und meiner Ansicht nach überschüssiger – Bindestrichschreibung verloren gehen, obschon dem nicht so sein darf.

weitere Veranschaulichung:WikipediaZwiebelfisch

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  • ArenaNet-Angestellte

Ich betone erneut, dass die Bindestriche nicht nur der besseren Lesbarkeit dienen, sondern mitunter schlichtweg notwendig für die Funktionalität sind. Nicht immer, nicht an jeder Stelle – aber wenn man sie verwendet, sollte dies nach einem einheitlichen System geschehen und nicht Pi mal Daumen nach geschätzter Wortlänge. Der Duden gibt Beispiele an, bei denen das Fugen-s vor dem Bindestrich enthalten ist, aber auch andere. Es gibt keine Regelung, die besagt, es müsse so sein. Wir verstehen, dass das fehlende s für viele irritierend ist, aber das macht es nicht falsch.

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